TRANSMEDIALE PROZESSE

Im Kurs "Transmediale Prozesse" des dritten Semesters ging es um die parametrische Transformation von virtuellen Inhalten hin zu einem greifbaren Model auf Basis der erhaltenen Daten. Genauer gesagt sollten per Google-Earth gefundene zweidimensionale Strukturen von Luftbildern interpretiert und dann rechnergestützt umgewandelt und in ein dreidimensionales Relief übertragen werden.

Das Ergebnis der durchgeführten Transformationen war ein Abguss eines in Wachs gefrästen Reliefs. Wobei die Frässpuren und die Unzulänglichkeiten der Ausfräsung durch die Größe des Fräskopfes und der Anpassung der Grundfläche auf die maximale Fräsfläche in sich eine weitere Transformation und somit eine weiter veränderte Endstruktur des Reliefs hervorriefen. Verglichen mit den ersten Pappmodellen und den auf diesem System beruhenden CAD-Ausgangsmaterial ergibt sich eine weiter veränderte Optik, bei eigentlich gleichen Grunddaten.

Als Ausgangsgrafik diente ein Parkplatz in Bentonville, Arkansas, USA mit einem interessant wirkenden Layout, durch winklig versetzte Parkbuchten. Ausgehend von diesem Grundraster wurde die Belegung der jeweiligen Parkbuchten und die genauen Parkpositionen der vorhandenen Fahrzeuge analysiert. Ein ausgewählter Bereich des Parkplatzes wurde hierzu Bucht für Bucht untersucht und die Mittigkeit des jeweils parkenden Autos sowie der jeweilige Überstand über die Bucht nach vorne und hinten bewertet. Ein weiterer Wert wurde für die Rotation im Verhältnis zum Parkplatz vergeben. Während für die Belegung der Plätze ein Wert von 0 oder 1 vergeben wurde, wurden zur Bewertung der Parkposition Werte von 0 bis 3 gewählt. So entstand eine Tabelle mit 4 Daten pro Parkbucht. Die so entstandene Tabelle diente als Input zur Generierung eines CAD-Modells in Rhino über das Plug-in Grashopper.

Nach der Erstellung des Grundrasters des Parkplatzes ohne Fahrwege, wurde dieses Raster je nach erhaltenem Wert für die Rotation des parkenden Autos gedreht und so die starre Ordnung aufgebrochen. Jede der vorliegenden "Parkplatzlinien" wurde im Folgenden in zwei Bereiche unterteilt. Wobei der Anfangs-, Mittel- und Endpunkt jeweils um den aus der Tabelle entnommen Wert in Richtung Z-Achse verschoben wurde. Durch eine Längsverbindung der erhaltenen Punkte ergeben sich Flächen im Raum und ein dreidimensionaler Körper kann erzeugt werden, der wiederum, nach einem Anpassen der Gesamtgröße, als Grundlage für das CNC-Fräsen der Gussform diente.